2022

Lassen Sie sich Wasser reichen!

Täglich sollten wir mindestens zwei Liter Wasser zu uns nehmen. Doch wie kann dieses Bedürfnis auf möglichst umweltfreundliche Art und Weise gestillt werden? Ganz einfach: Durch normales Leitungswasser anstelle von Mineralwasser. Aufgrund des großen Unterschiedes in der Ökobilanz ruft die Kampagne Mahlzeit dazu auf, von Mineralwasser auf Trinkwasser umzusteigen. Beim Gasthausbesuch sollte man anstelle des Mineralwassers Trinkwasser bestellen und bereit sein, dafür auch zu bezahlen.


Laut einer Studie des Schweizerischen Fachverbandes für Gas, Wärme und Wasser SVGW hat das durchschnittliche Mineralwasser eine mehr als 450-mal höhere Umweltbelastung als das Leitungswasser. Dafür verantwortlich sind beim Mineralwasser vor allem Kühlung und Transporte. Acquedotto Lucano SPA schreibt: „100 Liter Wasser abfüllen und 100 km weit transportieren „kostet“ gut 10 kg CO2.“ Dies gilt für alle anderen abgefüllten Getränke auch, aber beim Mineralwasser gibt es als Alternative eben das Leitungswasser. Und dies gilt gleichermaßen für die privaten Haushalte wie für die Gastronomie. Noch größer ist der ökologische Fußabdruck des Mineralwassers im Plastikgebinde. In einem Papier von Legambiente von 2018 kritisiert die Umweltorganisation, dass nirgends in Europa soviel Mineralwasser in Plastikflaschen abgefüllt wird, wie in Italien. Ein großer Teil davon landet auch in der Gastronomie. 14 Milliarden Liter waren es im Jahr 2016, Trend steigend.

Zum Weltwassertag richtet die Kampagne MahlZeit nun einen Appell an die Gastronomie, diesem Wahnsinnstrend etwas entgegen zu setzen und den Gästen Leitungswasser anzubieten. „Natürlich entstehen der Gastronomie durch einen Krug Leitungswasser und die dazugehörigen Gläser auch Kosten und die sollten von den KundInnen bezahlt werden“, so Ernährungscoach Ivonne Daurú. Das aktive Anbieten von Leitungswasser habe aber neben der Verbesserung der Ökobilanz auch einen erzieherischen Effekt, ergänzt Brigitte Gritsch Koordinatorin der Südtiroler Weltläden. „Es ist eine Rückbesinnung auf den Wert der Ressource Wasser, der in den letzten Jahren viel zu sehr verloren gegangen ist.“ Die Konsumentinnen ruft die Kampagne MahlZeit anlässlich des Weltwassertages auf, im Gasthaus ganz bewusst nach Leitungswasser zu fragen. „Wenn die KundInnen bereit sind, den Aufwand des Wirtes zu bezahlen, dann hat die Gastronomie sicher auch die Bereitschaft, anstelle von Mineralwasser einen Krug frischen Leitungswassers auf den Esstisch zu stellen“, so Ernährungsfachfrau Silke Raffeiner. MahlZeit beruft sich bei seiner Forderung auch auf die Nachhaltigkeitsziele 2030 der Vereinten Nationen, im Besonderen auf die Ziele Nr. 3, 6, 11, 12, 13, 15.

Um dieses Anliegen zu unterstreichen, organisiert die Kampagne MahlZeit am Welttag des Wassers in der Bozner Silbergasse einen Flashmob, bei dem second hand-Wassergläser mit einem Infoblatt als Inhalt an die PassantInnen verteilt werden. Der Flashmob steht unter dem Motto: „Lassen Sie sich Wasser reichen!“ Die Aktion wird von der Organisation für Eine solidarische Welt OEW getragen und vom Amt für Weiterbildung unterstützt.

Präsentation in den Medien

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