2018

„Der Boden speichert Treibhausgase, ist ein Wasserreservoir, ernährt uns und bietet Lebensraum für Menschen, Tier und Pflanze. Er baut Schadstoffe ab, produziert Biomasse, ist Lagerstätte für Rohstoffe und beinhaltet das Archiv der Natur- und Kulturgeschichte.“

(Aus: Franz Alt „Was Jesus wirklich gesagt hat“)


Dass der Boden im Klimageschehen eine entscheidende Rolle spielt, geht in der öffentlichen Diskussion viel zu oft unter. Dabei speichern die Böden weltweit mehr als dreimal soviel Kohlenstoff wie Pflanzen oder die Atmosphäre. Weltweit lagern etwa 3.000 Gigatonnen Kohlenstoff in den Böden – das sind 3.000 Milliarden Tonnen. Zum Vergleich: In der Vegetation sind es ca. 600 Gigatonnen, in der Atmosphäre ca. 830 Gigatonnen.

Bodenschutz sichert somit nicht nur die Ernährung zukünftiger Generationen, er kann bei richtiger Bewirtschaftung auch dazu beitragen, den fortschrei­tenden Klimawandel zu bremsen.

Aber so wie im Rest der Welt haben die Böden mitsamt der empfindlichen Humusschicht auch in Südtirol keine Lobby. Trotz hehrer Versprechen im „Bozner Manifest“ des „Bodenbündnisses Europäischer Städte und Gemeinden“ vom Jahr 2000 geht der Raubbau am naturbelassenen Boden auch in Südtirol ungebremst weiter.

Durch den Einsatz von Pestiziden, Kunstdüngern und schweren Geräten in der Landwirtschaft schaden wir dem Boden – und setzen dadurch klimaschädliche Gase in großen Mengen frei. Dabei gehört umweltschonendes Land- und Forstmanagement zu den wichtigsten Maßnahmen im Kampf gegen die Erderwärmung.

Ein weiteres Thema ist die Versiegelung der wertvollen Ressource Boden:

Die verbaute Fläche hat sich in Südtirol in den vergangenen Jahrzehnten mehr als verdreifacht. Zwei Drittel der verbauten Fläche entfällt auf Wohnsiedlungen, Produktionszonen und sonstige Flächen, ein Drittel auf Verkehrsinfrastrukturen. Jeden Tag wird in Südtirol Boden in der Größe eines Fußballfeldes versiegelt. Dabei steht die Frage im Raum, ob es nicht schon längst nicht mehr um den Bedarf an Wohnraum oder Straßen geht, als vielmehr um die Befriedigung der Forderungen der Immobilien- und Baubranche.

Die Kampagne „MahlZeit“ ruft anlässlich des internationalen Tages des Bodens zu einem verantwortungsbewussteren Umgang mit der nicht erneuerbaren Ressource Boden auf.

Um für dieses Zukunftsthema zu sensibilisieren, lädt „MahlZeit“ in Kooperation mit dem Amt für Abfallwirtschaft (früher Amt für Bodenschutz) und dem Filmclub Bozen zu einem Kinoabend mit freiem Eintritt.

Zur Vorführung gelangt der deutsche Dokumentarfilm „Der Bauer und sein Prinz“.

Ort: Filmclub Bozen, Zeit: 5. Dezember 2018, 20,00 h

http://www.derbauerundseinprinz.de/index.php/derfilm

Am Vormittag wird der Film im Rahmen des Medienprojektes „Kino und Schule“ kostenlos für Schulklassen angeboten.

5. Dezember 2018

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